Deprecated: Using ${var} in strings is deprecated, use {$var} instead in /home/dzs/public_html/wp/wp-content/plugins/wp-super-cache/wp-cache-phase2.php on line 2949

Deprecated: Using ${var} in strings is deprecated, use {$var} instead in /home/dzs/public_html/wp/wp-content/plugins/wp-super-cache/wp-cache-phase2.php on line 2973

Deprecated: Using ${var} in strings is deprecated, use {$var} instead in /home/dzs/public_html/wp/wp-content/plugins/wp-super-cache/wp-cache-phase2.php on line 3014

Deprecated: Creation of dynamic property JQueryColorbox::$colorboxSettings is deprecated in /home/dzs/public_html/wp/wp-content/plugins/jquery-colorbox/jquery-colorbox.php on line 93

Deprecated: Creation of dynamic property JQueryColorbox::$colorboxThemes is deprecated in /home/dzs/public_html/wp/wp-content/plugins/jquery-colorbox/jquery-colorbox.php on line 97

Deprecated: Creation of dynamic property JQueryColorbox::$colorboxUnits is deprecated in /home/dzs/public_html/wp/wp-content/plugins/jquery-colorbox/jquery-colorbox.php on line 121

Deprecated: Creation of dynamic property JQueryColorbox::$colorboxTransitions is deprecated in /home/dzs/public_html/wp/wp-content/plugins/jquery-colorbox/jquery-colorbox.php on line 127
Wie der Dynamobauzeichensaal entstand | DZS

Wie der Dynamobauzeichensaal entstand

(In Gedenken an Professor Dr.mlt. Karl Federhofer )

1953 war die „Neue Technik“ in der Brockmanngasse baulich nach den Bombenschäden des II. Weltkrieges zwar wieder hergestellt, doch herrschte große Raumnot. Einerseits durch die stets steigende Anzahl der Hörer – nicht nur aus dem Inland, auch von Nord und Süd eilten Lernbegierige zur Alma mater Joannea – andererseits bedingt durch das Anwachsen der Institute und Studienrichtungen. Das Elektrotechnik-Studium wurde erst 1940 eingerichtet, war daher räumlich gar nicht eingeplant. Es bestanden wohl Institutsräume, aber kaum ausreichende Laboratorien, Zeichensäle für die Elektrotechniker fehlten überhaupt. Es existierte im 3. oder 4. Stock wohl ein großer Raum mit ein paar Zeichenbrettern, aber darin drängten sich die letzten Semester, um ihre Programme in elektrischen Anlagen zu absolvieren. Die dort aufliegenden Handbücher und Prospekte waren noch rar, beim Entwerfen von Anlagen aber unentbehrlich. Deshalb musste man einfach im Zeichensaal arbeiten. Für die jüngeren Semester des II. Studienabschnittes, die sich auf die Programme in Dynamobau und Kollektormaschinen stürzen wollten, war einfach kein Platz mehr.

Da existierten aber im 4. Stock des Mitteltraktes zwei Zeichensäle: ein größerer und ein kleinerer. Der erstgenannte diente den Erstsemestrigen für die Übungen in Maschinenzeichnen und in darstellender Geometrie, der andere war stets verschlossen und wurde offensichtlich nie benützt. Welcher Lehrkanzel er wohl zugeteilt war? Nachforschungen brachten ans Licht, dass dieser Zeichensaal der Lehrkanzel für Technische Mechanik zugehörte, deren Vorstand der gefürchtete, aber hochgeachtete Professor Karl Federhofer war.

Wie noch in unseren Staatsprüfungszeugnissen aus einem k.k.Reichsgesetzblatt aus dem Jahre 1912 zitiert war, mussten sich die Studierenden des Maschinenwesens – dazu gehörten auch die Elektrotechniker – einer Prüfung aus „Technischer Mechanik einschließlich der Elemente der graphischen Statik“ unterziehen. Also für die Übung der graphischen Methoden der Mechanik war wohl dieser Zeicensaal dieser Lehrkanzel „zugestanden“. Da aber alle Hörer ihre Mechanik-Programme zu Hause erledigten, stand dieser Zeichensaal nicht in Gebrauch.

So fassten zwei Studenten den Entschluss, den leerstehenden Zeichensaal für ihre Kollegen „an Land zu ziehen“. Professor Federhofer wrude in einer seiner wöchentlichen Sprechstunden aufgesucht und das Anliegen einer strebsamen Studentenschar vorgebracht. Wir waren auf alles gefasst. Doch der weise alte Herr hörte uns aufmerksam an und sagte zu, sich unseren Wunsch überlegen zu wollen. In einer Woche sollten wir wieder kommen ….

Wir wurden freundlich empfangen. „Der Zeichensaal bleibt im Bestand meiner Lehrkanzel, doch leihe ich Euch Studenten, bis auf Widerruf diesen Raum. Sie bürgen mir dafür, dass der Zeichensaal nicht im kalten Wege der Dynamobau-Lehrkanzel einverleibt wird. Sorgen Sie bitte für Ordnung!“ Mit einem Händedruck wurde die Abmachung bekräftigt und Professor Federhofer übergab uns beiden den Schlüssel.

So zogen wir in diese heiligen Hallen ein, verlebten etliche Semester mit harter Arbeit, aber auch mit viel Frohsinn in diesen vier Wänden, die vielen von uns fast zum zweiten Zuhause in Graz geworden sind. Wir waren bald zu einer festen Gemeinschaft zusammengewachsen, über alle Schranken der geographischen und sozialen Herkunft sowie Anschauung hinweg. Leid und Freud wurde miteinander geteilt. Schließlich beendeten wir durch unsere einwächige Klausurarbeit auch indiesem nunmehr „Dynamobau-Zeichensaal“ genannten Raum unser Studium.

Keiner von uns hätte je daran gedacht, dass nach uns Generationen von Studenten das Ergebnis einer spontanen Selbsthilfe in eine feste Institution verwandeln würden, die nun in das 2. Vierteljahrhundert ihres Bestandes schreitet.

Ad multos annos, vivant sequentes !

Dipl.-Ing. Herwig Rabl

– Aus der Jubiläumsschrift des Dynamobauzeichensaales anlässlich des 25 jährigen Bestehens, veröffentlicht im Sommersemester 1978.